
Emma Stibbon
Malerin und Druckgrafikerin Emma Stibbon wurde 1962 in Münster, Deutschland, geboren. Sie studierte zunächst am Portsmouth College of Art, anschließend am Goldsmiths College in London und erlangte schließlich 2005 ihren Masterabschluss an der University of the West of England. International bekannt für ihre preisgekrönte Kunst, hat sie ausgedehnte Reisen unternommen – ihre Arbeiten befassen sich mit den Auswirkungen natürlicher wie menschengemachter Veränderungen auf einige der abgelegensten Regionen der Welt.
Ausgehend von fotografischen Skizzen und Aufzeichnungen sind Emmas Werke romantischer Natur: Ihre großformatigen, monochromen Drucke thematisieren das Verhältnis von Kunst und Umwelt. Mit dem Anspruch, als Zeugin dieser vielfältigen, sich rasant verändernden Orte zu wirken, verbindet Emma oft Kunst und Wissenschaft: Um die Genauigkeit ihrer Arbeiten zu gewährleisten, arbeitet sie eng mit Geolog:innen und Wissenschaftler:innen zusammen und führt ortsbezogene Recherchen durch.
Die Dualität in Emmas Œuvre – die Schönheit der Natur festzuhalten und zugleich die Dringlichkeit der Situation zu verdeutlichen, in der wir uns befinden – wurde 2013 anerkannt, als Emma zur Royal Academician (Mitglied der Königlichen Akademie der Künste) gewählt wurde.
Emma hat ihren Ruf durch eine Reihe von Residenzen gefestigt, darunter: ein Derek Hill-Stipendium an der British School in Rom (2010), ein Aufenthalt am Scott Polar Research Institute in der Antarktis (2013) und in der Arktis (2013), ein Residenzprogramm im Hawai’i Volcanoes National Park (2016), an der Josef and Anni Albers Foundation in Connecticut (2016), mit Project Pressure im Annapurna-Gebirge in Nepal (2017), sowie ein Aufenthalt im North Rim der Nationalparks Grand Canyon (2017). Zuletzt wurde Emma von der York Art Gallery und Lakeland Arts beauftragt, nach Chamonix in den französischen Alpen zu reisen, um im Rahmen des Projekts Storm Cloud Gletscher rund um den Mont Blanc zu fotografieren und zu malen (2019).
Darüber hinaus hat Emma im Laufe der Jahre zahlreiche Auszeichnungen für ihre Arbeiten erhalten: den Lark Trust Prize, RWA Open Triennial (2000), den Dupree Prize for Woman Artist, die Nominierung für den Paul Hamlyn Foundation Award durch die Sommerausstellung der Royal Academy (2001), den Research Fine Art Award, den Preis der Rootstein Hopkins Foundation, den St Cuthberts Mill Paper Prize, den Talboys Bequest Purchase Prize (2002), den T N Lawrence Prize, RWA Open Print Exhibition (2004), den Artist Award des Arts Council England, South West (2005), den Printmaking Today Prize: Originals, Mall Galleries (2006), den Faculty Research Award der University of Brighton School of Arts, Design and Media, einen weiteren Artist Award des Arts Council England, South West (2007), den Newcastle on Tyne Artist Award des Arts Council England, South West (2009), den Friends of the Laing Purchase Prize (2010), The Arctic Circle; Svalbard Expedition Grants for the Arts Award (2013), die Ehrendoktorwürde (Honorary Doctor of Letters) der University of Bristol (2018) und den Queen Sonja Print Award in Arctica, Spitzbergen (2019).
Seit 2008 lehrt Emma an der University of Brighton. Inzwischen Senior Lecturer im Bereich Fine Art Printmaking, arbeitet sie von ihrem Atelier auf Spike Island und dem Spike Print Studio in Bristol aus.
Im Oktober 2021 wurde Emma für eine zweite Expedition nach Spitzbergen vom Projekt The Arctic Circle ausgewählt. Während dieser Residenz plant sie, schmelzende Gletscher und Eisschichten zu zeichnen – im Rahmen ihres fortlaufenden Interesses an der Dokumentation sich wandelnder und bedrohter Landschaften.
Zudem war sie 2021 Mitglied der Auswahl- und Hängungskommission der Royal Academy of Arts für die Sommerausstellung in London, bei der sie die Druckgrafik-Galerien kuratierte.
Stibbons Werke sind in zahlreichen Sammlungen vertreten, darunter: das Bristol City Museum and Art Gallery; das Dorset County Hospital; das Fitzwilliam Museum in Cambridge; die Sammlung Jonathan Meese in Köln; die Laing Art Gallery in Newcastle upon Tyne; die Pallant House Gallery in Chichester; das Potsdam Museum in Berlin; die New Art Gallery in Walsall; die New Hall Art Collection in Cambridge (untergebracht im Murray Edwards College); die Russell-Cotes Art Gallery and Museum in Bournemouth; das Scott Polar Research Institute (University of Cambridge); das Stadtmuseum Berlin; das Victoria & Albert Museum in London sowie in Arctica auf Spitzbergen.